Bei der Azubiprämie hilft kein einfaches "Mehr davon"
Zum Kabinettsbeschluss zur Weiterentwicklung des Bundesprogramms „Ausbildungsplätze sichern“ erklärt Jens Brandenburg, Sprecher für berufliche Bildung der FDP-Bundestagsfraktion:
„Die vollmundig angekündigte Ausbildungsprämie war bisher schon ein Ladenhüter. Für ein paar tausend Euro mehr oder weniger entscheidet sich kein Betrieb für eine mehrjährige Ausbildung. Ein reines ‚Mehr davon‘ wird die Probleme nicht lösen. Statt symbolischer Trostpflaster brauchen Ausbildungsbetriebe endlich Öffnungsperspektiven und Unterstützung bei der Berufsorientierung. Der völlige Zusammenbruch der Berufsorientierung im letzten Jahr darf sich nicht wiederholen. Wie sollen sich denn junge Menschen für eine Ausbildung begeistern, wenn flächendeckend Praktika, Ausbildungsmessen und Berufsorientierungsprogramme ausfallen und digitale Angebote kaum genutzt werden? Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, weil sich zu wenige Schulabgänger bewerben. Da helfen ein paar Betriebsprämien nicht weiter. Die Bundesregierung sollte sich nicht um wirkungslose Symbolpolitik kümmern, sondern endlich um eine funktionierende Berufsorientierung im Lockdown.“