Dr. Jens Brandenburg

CHE-Studie zu Studium und Lehre in der Corona-Pandemie

Zur CHE-Studie zu Studium und Lehre in der Corona-Pandemie erklärt Jens Brandenburg, hochschulpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion:

„In der Krise haben viele Hochschulen eine enorme Kreativität und Innovationskraft bewiesen. Der Digitalisierungsschub darf nach der Krise nicht verpuffen. Die Politik muss jetzt die richtigen Rahmenbedingungen setzen, damit wir nach der Krise nicht in die Lehre von 2019 zurückfallen. Das starre Kapazitätsrecht und präsenzfixierte Deputatsregeln nehmen neuen Lehrformaten die Luft zum Atmen. Die großen Milliardenpakete des Bundes nehmen keine Rücksicht auf neue Studienformate und Zielgruppen. Der mehrjährige Vollzeit-Präsenzstudiengang steht einseitig im Fokus, während Frau Karliczek den berufsbegleitenden Teilabschluss mit digitalen Selbstlern- und diskursiven Präsenzphasen völlig ignoriert. Es ist höchste Zeit für eine strukturelle Reform des Hochschulrechts, die die Qualität der Lehre in den Fokus rückt.

Bei aller Freude über digitale Lehrangebote dürfen wir die psychischen Folgen der sozialen Isolation im Lockdown nicht übersehen. Die Länder sollten eine weitere Öffnung der Hochschulen vorbereiten. Große Hörsäle könnten für kleine Seminare genutzt werden, ohne die Abstandsgebote zu verletzen. Bei kurzfristigem Investitionsbedarf sollten die Mittel des Hochschulpakts flexibel vorgezogen werden.“