Dr. Jens Brandenburg

Große Einigkeit beim Thema Bürokratie-Abbau

Sinsheim-Hoffenheim. Ob im Rolls-Royce, in der Küchenarmatur oder im Traktor - die von der Kunststoffe Alfred Kolb GmbH (Ako) hergestellten Produkte finden vielerorts Verwendung. Von diesem breiten Spektrum durfte sich der hiesige FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg überzeugen. „Schon seit 1956 entwickelt und produziert unser Unternehmen Spritzgussbauteile aus Kunststoff“, sagt Daniel Vogel, der als Ako-Geschäftsführer den Bildungspolitiker zu einem Austausch eingeladen hatte und ihn durch das Werk führte. Das mittelständische Unternehmen, das vollständig in Familienbesitz ist, beliefert zahlreiche Großunternehmen in der Region. An das erste Gebäude, in dem 1970 die Produktion am heutigen Standort begann, wurde nach und nach immer mehr angebaut. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen über 160 Mitarbeiter.

 

Doch Bürokratie und die wirtschaftliche Gesamtlage machen auch Ako zu schaffen. Das betrifft laut Daniel Vogel besonders den Bereich der Energie: „Wir wollen unseren Beitrag zur Energiewende leisten. Doch vieles wird mit Bürokratie unnötig verkompliziert und damit sehr teuer.“ Als Beispiel nannte er den Dschungel an Zuständigkeiten, wenn es um die Einspeisung des selbst produzierten Solarstroms oder um die Genehmigung eines neu angeschafften Blockheizkraftwerkes ginge, geschweige denn das installieren eines Batteriespeichers zur Verbrauchsoptimierung. Das koste nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld. Mitarbeiter, die sich um das Bearbeiten von Anträgen und weiterer Bürokratie kümmern müssten, würde Vogel stattdessen lieber wertschöpfend einsetzen.

 

Brandenburg, der seit 2021 auch Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium ist, kennt diese Probleme: „Unnötige Bürokratie ist eine der größten Wachstumsbremsen. Wachstum entsteht nicht durch Zettelwirtschaft, sondern durch Freiraum für Innovation.“ Mit dem neuen Bürokratieentlastungsgesetz, das die Bundesregierung vor wenigen Wochen vorgelegt hat, sollen einige Hürden abgebaut werden. Das könne aber nur ein Anfang sein. Weniger und einfache Regeln seien besser als ein Wust an Dokumenten, die das eigentliche Ziel oft verfehlen, so Brandenburg.

 

Wichtig für das Unternehmen sei, so Daniel Vogel, auch das Thema des Welthandels. Der Export mache einen großen Teil des Umsatzes aus. Gerade die Möglichkeit von erschwerten Handelsbeziehungen mit den USA wären ein echtes Problem. Auch da waren sich Vogel und Dr. Brandenburg sehr einig. Es brauche gerade in Zeiten internationaler Krisen mehr Freihandelsabkommen und verlässliche Partner. Davon würden insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen profitieren. „Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft braucht oberste Priorität. Sonst werden wir uns viele andere Dinge und vor allem große Zukunftsinvestitionen nicht leisten können“, bekräftigte Brandenburg. Er dankte für die Einblicke in das Unternehmen und nahm einige Hinweise für die weitere Arbeit mit nach Berlin.