Jugend im Lockdown – Zeit für eine generationengerechte Krisenpolitik!
„Die junge Generation erlebt eine prägende Lebensphase in sozialer Isolation, obwohl sie meist selbst nicht zur Risikogruppe gehört. Verpasste Jugenderfahrungen wie die Abschlussfeier, das Gap Year oder die Erstsemesterparty holt man nicht einfach nach. Junge Menschen haben in der Krise viel geleistet und viel entbehrt. Mit ihren eigenen Sorgen finden sie aber kaum Gehör. Das muss sich ändern! Die Bundesregierung sollte endlich einen Corona-Jugendgipfel einberufen und die Zukunftssorgen junger Menschen ernst nehmen.
Eine krisenfeste Studienfinanzierung bleibt die Bundesregierung bis heute schuldig. Im Distanzunterricht haben viele Schüler längst den Anschluss verloren. In einem bundesweiten Lern-Buddy-Programm sollten Studierende sie unterstützen, entstandene Lernlücken wieder zu schließen. Für einen pandemiesicheren Unterricht brauchen die Schulen endlich flächendeckend Schnelltests, Luftfilter und eine zeitgemäße digitale Technik. Die Schul- oder Studienzeit sollte in der Krise unkompliziert verlängert werden können, um Sicherheit zu schaffen.
Auf die Impfung werden die Jüngsten wohl am längsten warten müssen. Wir brauchen jetzt schnellstmöglich verlässliche Studien zur Wirkung der Impfstoffe bei jungen Menschen, um ihnen eine Perspektive zu geben. Unter der sozialen Isolation und Sportverboten leiden viele Kinder und Jugendliche auch gesundheitlich. Bei aller Fokussierung auf Corona-Inzidenzwerte darf die Bundesregierung diese gesundheitlichen Folgen nicht länger ignorieren. Mit Schnelltests und Hygienekonzepten sollten bald wieder kulturelle Veranstaltungen, Feiern und Vereinssport möglich sein. Wenn schlecht belüftete Innenräume das Problem sind, sind pauschale Freiluftverbote nicht die Lösung. Der persönliche Rückhalt des eigenen Freundeskreises lässt sich nicht dauerhaft durch Videokonferenzen ersetzen. Deutschland sollte nach kanadischem Vorbild einen Mental Health Day mit einer bundesweiten Kampagnen einführen. Zudem müssen die bürokratischen Hürden für die Niederlassung von Psychotheurapeuten reduziert werden, um mehr Behandlungskapazitäten zu schaffen.“