Dr. Jens Brandenburg

Wasserversorgung sichern: Kritik an Windkraft im Lußhardtwald

Windkraft

FDP-Gemeinderäte und Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Brandenburg luden zu gemeinsamer Info-Veranstaltung im Lußhardtwald ein.

Der Lußhardtwald ist ein wichtiger Naherholungsort für Jogger oder Spaziergänger aus der Region, die hier die Natur genießen wollen. Auch für die Wasserversorgung von St. Leon-Rot, Malsch, Mühlhausen und Rauenberg spielt der Wald eine wichtige Rolle: Aus den inzwischen 6 Wasserbrunnen, die im Wasserschutzgebiet liegen, werden über 100.000 Menschen, Gewerbe und Industriegebiete versorgt. Nach Ansicht der FDP-Gemeinderäte Michael Herling, Anette Heger, Torsten Weis und Roland Hecker wird diese sichere Wasserversorgung durch den geplanten Bau von 10 Windkraftanlagen gefährdet

Interessierte Bürger waren deshalb vergangene Woche eingeladen, sich mit der FDP-Gemeinderatsfraktion St. Leon-Rot und dem örtlichen FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Brandenburg über das Thema zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Gemeinsam spazierte die interessierte Gruppe zunächst zum neu gebauten sechsten Brunnen: „Der im Juni in Betrieb gegangene Brunnen versorgt über 35.000 Einwohner aus vier Gemeinden“, berichtet der FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Herling. Eine Anlage, die für den Steuerzahler nicht ganz günstig war: Mehr als 2,5 Millionen Euro haben Bau und Planung gekostet. „Dieser enorme Aufwand, aber auch die Sicherheit der Wasserversorgung könnte durch die geplanten Windräder gefährdet werden“, wie Herling weiter ausführt. Denn neben den Bedenken zum Schutz von circa 10 Hektar Waldfläche könnte der Bau der Anlagen zu einer massiven Bodenverdichtung führen. „Im schlimmsten Fall bedeutet das einen Ausfall des neuen Brunnens, der völlig alternativlos ist“, führt Herling weiter aus und fordert: „Der Bau der 10 Windkraftanlagen muss unbedingt verhindert werden.“

Auch Jens Brandenburg sieht das Vorhaben kritisch: „An windstarken Standorten kann die Windkraft zur Energiewende beitragen. Aber hier ergibt das weder ökonomisch noch ökologisch Sinn.“ Zahlreiche Offshore-Windparks liefen heute schon ohne jede Subvention Energie. Es sei absurd, dass der Staat Windkrafträder besonders stark subventioniere, wenn sie an möglichst windschwachen Standorten aufgestellt werden. Er forderte die Landesregierung auf, die seit Monaten geäußerten Bedenken der Bevölkerung ernst zu nehmen.