Weiterbildungsstipendien für Talente der beruflichen Bildung
In einer Kleinen Anfrage haben wir die Bundesregierung zum Thema Weiterbildungstipendien für Talente der beruflichen Bildung befragt. Die Antworten der Bundesregierung zeigen, dass das Stipendium bisher nur sehr wenige Berufseinsteiger erreicht – gerade mal ein Prozent eines Ausbildungsjahrganges. Jens Brandenburg, Sprecher für berufliche Bildung der FDP-Bundestagsfraktion erklärt dazu:
„Weiterbildung wird im Zeitalter der Digitalisierung immer wichtiger. Menschliche Begabungen zeigen sich in auch in der besonderen Fähigkeit, theoretische Erkenntnisse in innovative praktische Anwendungen zu übersetzen. Der Bund sollte die große Vielfalt der Talente in der beruflichen Bildung endlich besser fördern. Den vielen Sonntagsreden zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung müssen endlich Taten folgen. Gerade einmal ein Prozent eines Ausbildungsjahrgangs erhält anschließend ein Weiterbildungsstipendium. Bei Studierenden liegt der Stipendiatenanteil allein über die 13 Begabtenförderungswerke und das Deutschlandstipendium doppelt so hoch. Diese Schieflage sollten wir beheben und die Mittel des Weiterbildungsstipendiums deutlich aufstocken. Es wird höchste Zeit, dass neben der finanziellen Förderung auch ideelle Förderangebote ausgebaut werden.
Das Weiterbildungsstipendiums ist international gestartet und zieht sich immer mehr in nationale Grenzen zurück. In Zeiten einer globalisierten Arbeitswelt ist das eine bedenkliche Entwicklung. Neben größeren Inlandsmaßnahmen sollte das Stipendium wieder mehr Spielraum für Auslandserfahrung ermöglichen. Akademische Stipendien fördern Auslandsaufenthalte oft mit zusätzlichen Mitteln. Warum sollte das nicht auch in der beruflichen Weiterbildung möglich sein?
Stipendiaten mit Migrationshintergrund sind im Weiterbildungsstipendium weit unterrepräsentiert, obwohl gerade sie sich oft für einen beruflichen Bildungsweg entscheiden. Begabung bemisst sich nicht nur an Abschlussergebnissen, sondern auch an besonders beeindruckenden Wegstrecken zu diesem Ziel. Das sollte bei der persönlichen Ansprache und Auswahl der Geförderten berücksichtigt werden, um einem sozialen Bias vorzubeugen.“