Dr. Jens Brandenburg

WissZeitVG führt zu Qualitätsproblemen

Nicht die Existenz befristeter Arbeitsverträge ist das Problem, sondern die deren oftmals kurze Dauer. Die manchmal semesterweise Suche nach einer Anschlussfinanzierung raubt Zeit für die wissenschaftliche Arbeit und steht der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Weg. So verlassen viele junge Talente die Wissenschaft aus Gründen, die nichts mit ihrer Qualifikation zu tun haben. Das ist auch ein Qualitätsproblem. Wenn eine Promotion 3-4 Jahre dauert, sollte das die reguläre Dauer einer befristeten Promotionsstelle sein. Die Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes muss jetzt endlich vorgelegt und Modelle wie die Tenure Track-Professur ausgebaut werden. Die Länder und Hochschulen sind gefordert, die inzwischen langfristigere Finanzierung zu nutzen, um verlässliche Arbeitsplätze zu schaffen.